Trainerfortbildung München: Innovation und Kompetenz beim Live-Online-Training der LearnGalaxy (Interview)

Von: Manfred Hoyer, Dipl. Ing. (FH), Qualitätsmanager (DGQ/EOQ), Consultant

In der LearnGalaxy werden Präsenztrainer auf der Grundlage moderner pädagogisch-psychologischer Ansätze zu Live-Online-Trainern fortgebildet. Das Münchner Kompetenzzentrum will dazu beitragen, dass sich das Live-Online-Training in den nächsten 10 Jahren in Europa zur gleichberechtigten dritten Säule der Bildung neben dem Präsenztraining und dem asynchronen e-Learning weiterentwickelt.

Dr. Ilona Hündgen ist Geschäftsführerin der LearnGalaxy, des ersten Live-Online-Kompetenzzentrums für Live-Online-Training und-Technologie in Europa. Als Erfinderin und Hauptinitiatorin des Live-Online-Forschungsprojekts LANCELOT ist Frau Hündgen die Begründerin der Drittmittel-Bildungsforschung im Live-Online-Bereich in Europa.

Manfred Hoyer:
Warum haben Sie Ihr Unternehmen LearnGalaxy gegründet?

Dr. I. Hündgen:
Wir etablieren gerade einen ganz neuen Sektor in der Bildung, nämlich das Live-Online-Training. Wir erweitern und überschreiten die lokalen Grenzen des Präsenztrainings und machen dadurch Bildung grenzenlos. Alles, was wir machen, empfinde ich als sehr innovativ und spannend.

Manfred Hoyer:
Wen suchen Sie zur Erweiterung Ihres LearnGalaxy-Teams?

Dr. I. Hündgen:
Vor allem suchen wir erfahrene PräsenztrainerInnen, erfahrene Live-Online-TrainerInnen und AusbilderInnen, die in unseren Kursen ausbilden möchten.

Manfred Hoyer:
Bilden Sie in Ihren Kursen auch Personen aus, die bereits erfahrene Präsenztrainer sind?

Dr. I. Hündgen:
Gerade die erfahrenen PräsenztrainerInnen sind unsere Hauptzielgruppe für die Kurse. Wir wollen die PräsenztrainerInnen darin unterstützen, auch im Live-Online-Raum unterrichten zu können. Die besten und erfahrensten PräsenztrainerInnen, die unsere Kurse erfolgreich absolviert haben, setzen wir dann in unseren Kursen als AusbilderInnen ein.

Manfred Hoyer:
Was wollen Sie mit Ihrem Unternehmen LearnGalaxy erreichen?

Dr. I. Hündgen:
Unser übergeordnetes Ziel ist „Bildung für alle“. Es ist erwiesen, dass z.B. auch Personen in bildungsfernen Regionen mit geeigneter Förderung gute Abschlüsse erzielen können. Damit diese Personen gefördert werden können, bedarf es qualifizierter Lehrer bzw. Trainer.
Mit dem Live-Online-Training lassen sich weit mehr Lernende weit effizienter erreichen als mit Präsenztraining vor Ort.
Wir fördern wir das Live-Online-Training als DIE Lernform der Zukunft. Das Live-Online-Training soll die (gleichberechtigte) dritte Säule der Bildung in Europa und weltweit werden, neben dem Präsenztraining und dem asynchronen e-Learning.

Manfred Hoyer:
Warum haben Sie sich „Kompetenzzentrum“ genannt?

Dr. I. Hündgen:
Unser Hauptanliegen ist das Lernen und somit der Kompetenzerwerb. Wir sind eigentlich ein Kompetenzzentrum für Kompetenzerwerb. Wir konzentrieren Kompetenzträger für das Lernen in unserem Unternehmen, um Lernenden und unseren Kunden bessere und innovative Lernangebote auf der Grundlage der Pädagogischen Psychologie bereitstellen zu können. Die Pädagogische Psychologie untersucht Lernprozesse auf biologisch-chemischer und auf psychologischer Ebene. Beide Ebenen bedingen sich gegenseitig, wie die beiden Seiten einer Münze.

Manfred Hoyer:
Ist das Training, das Sie anbieten, denn „gehirngerecht“?

Dr. I. Hündgen:
Ich mag diesen Begriff „gehirngerecht“ überhaupt nicht, weil er inzwischen zum Modewort geworden ist. Ich habe bisher noch nicht eine Person gefunden, die mir genau erklären konnte, was sie damit meinte. Die Pädagogische Psychologie ist hinreichend in der Lage, die Prozesse zu beschreiben, die beim Lernen stattfinden. Wer diese Prozesse kennt, kann Lernszenarien und Unterricht konzipieren, der diese neuronalen und psychischen Prozesse angemessen berücksichtigt.
Wir benötigen solche Schlagwörter wie „gehirngerecht“ nicht, solange deren Vertreter nicht in jedem Einzelfall auf die neuronalen und psychischen Prozesse, die beim Lernen ablaufen, Bezug nehmen. Unterricht bzw. Lernen, das diese Prozesse berücksichtigt, mag man meinetwegen als „gehirngerecht“ bezeichnen.
Von mir werden Sie diesen Begriff jedoch nicht hören, weil er aus meiner Sicht inzwischen durch diejenigen, die ihn unreflektiert verwenden, ungünstig vorbelastet und überholt ist.

Manfred Hoyer:
Ist denn „gehirngerechtes Lernen“, so wie Sie es ggf. verstehen würden, konstruktivistisches Lernen?

Dr. I. Hündgen:
JEDES Lernen ist konstruktivistisch, weil jedes Gehirn bei jedem einzelnen Lernprozess Bedeutung konstruiert. Es kann gar nicht anders. Sowohl Lernen, das sich an den Gesetzmäßigkeiten unseres Gehirns orientiert sowie auch jede andere Form von Lernen ist „konstruktivistisch“.
Der Term „konstruktivistisches Lernen“ ist eine Tautologie uns sollte somit nicht verwendet werden.

Manfred Hoyer:
Aber es gibt doch z.B. auch „konstruktivistische Trainingsmethoden“?

Dr. I. Hündgen:
Richtig ist, dass man Trainingsmethoden, die aus konstruktivistischen Ansätzen hervorgegangen sind, als „konstruktivistisch“ bezeichnet hat. In diesen Trainingsformen wird in der Regel die Autonomie der Lernenden im Sinne von „selbständigem Handeln und Selbstbestimmung beim Lernen“ betont.
„Selbständiges Lernen“ ist aber etwas ganz anderes als die „Konstruktion von Wissen beim Lernen“. Letztere findet bei JEDEM Lernen, auch z.B. bei den sogenannten „behaviouristischen Trainigsformen“ statt.
Man muss diese historisch entstandenen Bezeichnungen und die Prozesse, die bei jedem Lernen stattfinden, präzise voneinander unterscheiden.

Manfred Hoyer:
Eine letzte Frage: Was ist Ihnen bei Ihrer Arbeit besonders wichtig?

Dr. I. Hündgen:
Die Möglichkeit, zur Schließung der Kluft zwischen der Forschung und der Anwendung von Forschungsergebnissen in der Bildung beizutragen. Gerade das Live-Online-Training bietet hierbei weite Betätigungsmöglichkeiten, weil es neu ist und weil neue Medien beteiligt sind. Was nützen uns aber die ergiebigsten und zutreffendsten Forschungsansätze, wenn sie nie in die Bildungspraxis gelangen, wenn sie oftmals verdreht und/oder reduktionistisch wiedergegeben werden und wenn sie schließlich vergessen werden?

Hier gibt es einiges richtigzustellen und so in den Markt zu bringen, dass es den Menschen wirklich nützt.

Manfred Hoyer:
Vielen Dank, Frau Dr. Hündgen, für diese interessanten Informationen.

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