Tips und Tricks, wie Sie WebCam-Hintergründe für das Live-Online-Training arrangieren können

Von: Dr. Ilona Hündgen

Erfahren Sie hier, was Sie als Live-Online-TrainenIn berücksichtigen sollten, damit Sie vor der WebCam immer einen professionellen Eindruck machen und Ihre Persönlichkeit und Intention durch das Hintergrund-Arrangement unterstützt wird.

Dr. Ilona Hündgen ist Geschäftsführerin der LearnGalaxy, des ersten Live-Online-Kompetenzzentrums für Live-Online-Training und-Technologie in Europa. Als Erfinderin und Hauptinitiatorin des Live-Online-Forschungsprojekts LANCELOT ist Frau Hündgen die Begründerin der Drittmittel-Bildungsforschung im Live-Online-Bereich in Europa.

In diesem Artikel ist dargestellt, was Sie als Live-Online-TrainenIn berücksichtigen sollten, damit Sie vor der WebCam immer einen professionellen Eindruck machen und Ihre Persönlichkeit und Intention durch das Hintergrund-Arrangement unterstützt wird.

Da dieses Thema nur am Rand mit Unterrichtsplanung zu tun hat und eigentlich trivial ist, ist es nicht Gegenstand der LearnGalaxy-Trainerfortbildungen. Dennoch ist dieser Aspekt keineswegs unwichtig, denn durch schlechte Videobilder können Sie sich als Live-Online-TrainerIn schnell unglaubwürdig machen.

Jeder weiß, dass eine gute Kamera und gute Lichtverhältnisse Voraussetzung für ein erfolgreiches Video sind. Dies gilt auch für das Live-Online-Training. Und im Live-Online-Training sind Sie eventuell stunden- und tagelang live-online im Bild! Besorgen Sie sich als Live-Online-TrainerIn deshalb zu allererst eine qualitativ hochwertige Web-Kamera, auch wenn im Live-Online-Raum nur geringe Bildwiederhofrequenzen Anwendung finden. Gute Kameras machen von Grund auf und in jedem Lern-Arrangement ein besseres Bild.

Sorgen Sie anschließend dafür, dass das Licht nie direkt auf die Kamera fällt, weil das Bild ansonsten weiß und pixelig wird und sich alle Farben verschieben. Andersherum formuliert: Richten Sie Ihre Kamera nie direkt gegen das Licht (Lampen, Fenster, Sonne etc.), sondern stattdessen auf eine Wand oder eine Leinwand. Beleuchten Sie diese Wand/Leinwand immer aus der Richtung, aus der die Kamera auf die Wand/Leinwand zeigt. Dadurch erzeugen Sie indirektes Licht.

Leuchten Sie die Wand/Leinwand gut aus. Probieren Sie aus, ob Ihre Lampen ausreichen oder ob Sie eventuell zusätzlich Strahler benötigen. Das Bild sollte so klar und deutlich sein, dass man sowohl Sie selbst als auch die Hintergründe in guter Qualität erkennen kann.

Arrangieren Sie einen für die Teilnehmer angenehmen Hintergrund. Hierbei können Sie kreativ sein. Es sind alle Hintergründe erlaubt, die zu Ihrem Thema passen (Firmenplakate, Themenbilder, selbstgemachte Bilder aller Arten, dekorative Regale, Schreibtafeln, Skizzen etc.). Lassen Sie aber die Hintergrund-Wand nicht einfach weiß, denn das wirkt ideenlos und langweilig.

Überlegen Sie gut, ob Sie den TeilnehmerInnen im WebCam-Bild wirklich Ihre Wohnung oder Teile daraus zeigen möchten. Reflektieren Sie: Welche Wirkung erzeugt Ihr Hintergrund-Arrangement? Was könnten sich die Teilnehmer dazu denken? Unterstützt Ihr Hintergrund das, was gelernt werden soll?

Denken Sie daran, dass die Videobilder aller Beteiligten (insofern Sie dies als TrainerIn so einschalten)  im Live-Online-Raum auf „Vollbild“ gestellt werden können und dass dann alle Details, die sich im sichtbaren WebCam-Bereich befinden, erkennbar werden. Prüfen Sie deshalb unbedingt vorher auch, was in Ihrem Großbild für die Beteiligten sichtbar ist. Beachten Sie dabei die Urheberrechte Dritter.

Profis, die unterschiedliche Kurse durchführen, sollten über ein flexibles System von austauschbaren Hintergründen verfügen. Dies kann, wenn kein Studio zur Verfügung steht, z.B. durch mehrere Rollos erreicht werden, die je nach Bedarf heruntergefahren werden. Alternativ können variable Hintergründe durch die Projektion von Beamer-Bildern auf Leinwände hergestellt werden.

Die Verwendung von Beamer-Bildern ist jedoch nur in Ausnahmefällen erforderlich. In der Regel ist ein einziger, angenehmer, lernunterstützender, lernanregender Hintergrund vollkommen ausreichend. Wenn Sie diesen einen Hintergrund gut planen und einigermaßen sachlich-neutral lassen, können Sie ihn vermutlich für viele Ihrer Lehrveranstaltungen verwenden.

Stimmen Sie Hintergrund und Ihre äußere Erscheinung farblich zumindest so weit aufeinander ab, dass die Farben insgesamt harmonisch wirken und sich nicht stechen. Verzichten Sie aber auf ggf. aufgesetzt wirkendes Styling.

Wir wünschen Ihnen nun viel Spaß und Kreativität bei der Gestaltung Ihrer individuellen Hintergrund-Arrangements für Ihre WebCam-Videos!

 

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Live-Online-Trainerfortbildung in der LearnGalaxy, München: Live-Online-Räume als Social Media

Von: Dr. Ilona Hündgen

Auch Live-Online-Räume / virtuelle Live-Klassenzimmer sind „Social Media“ bzw. können als solche verwendet werden. In den Trainerfortbildungen der LearnGalaxy lernen die angehenden Live-Online-Trainerinnen und -trainer den sozialen Umgang mit diesem Medium.

Dr. Ilona Hündgen ist Geschäftsführerin der LearnGalaxy, des ersten Live-Online-Kompetenzzentrums für Live-Online-Training und-Technologie in Europa. Als Erfinderin und Hauptinitiatorin des Live-Online-Forschungsprojekts LANCELOT ist Frau Hündgen die Begründerin der Drittmittel-Bildungsforschung im Live-Online-Bereich in Europa.

Social Media sind digitale Medien und Technologien, die einen sozialen Austausch zwischen Menschen ermöglichen.

Entsprechend definiert Wikipedia „Social Media“ zutreffend als „digitale Medien und Technologien […], die es Nutzern ermöglichen, sich untereinander auszutauschen und mediale Inhalte einzeln oder in Gemeinschaft zu gestalten.“

Üblicherweise zählt man zu den „Social Media“ Kommunikationsplattformen und soziale Netzwerke wie Facebook, Xing, YouTube und Twitter sowie Blogs, Newsgruppen, Foren, Instant Messenger, Wikis, Bewertungs- und Auskunftsportale, Sharing-Technologien im Multimedia-Bereich, virtuelle Welten und Online-Spiele (ebenda).

Virtuelle Live-Räume ermöglichen ebenfalls sozialen Austausch und gehören somit zu den Social Media. Ausgetauscht werden können Dokumente, Bilder, Texte, Musik, Videos. An allen diesen Daten kann in Live-Online-Räumen, wie im Unterricht in realen Klassenzimmern, zeitgleich gearbeitet werden.

Am häufigsten werden virtuelle Live-Räume jedoch heutzutage immer noch als Online-Vertriebswerkzeug verwendet. Hierbei wird zumeist linear (vom Veranstalter zum Teilnehmer) gebroadcastet. Interaktivität wird auf Chat (zum Fragenstellen) und eine kurze Fragerunde am Schluss begrenzt.
Diese Art der vertrieblichen Verwendung von virtuellen Live-Räumen ist nur bedingt sozial, da die Kommunikation hauptsächlich unidirektional und kaum aufeinander bezogen erfolgt.

Der Sozialfaktor eines Mediums oder einer Technologie bemisst sich nicht nur an der Verfügbarkeit technischer Sharing-Funktionen, sondern hauptsächlich an der Verwendungsart des Mediums. Kurz formuliert: Der Sozialfaktor eines Mediums ist hauptsächlich eine Funktion des sozialen Gebrauchs dieses Mediums.

„Sozial“ wird ein Medium dann verwendet, wenn alle Kommunikationspartner nicht nur jederzeit die Möglichkeit haben, eigene (für alle anderen Teilnehmer sichtbare / hörbare / fühlbare etc.) Beiträge zu leisten, sondern auch, sich jederzeit auf Beiträge anderer Teilnehmer zu beziehen. Diese Bezugnahme kann kann in mündlicher und/oder schriftlicher Form erfolgen.

In allen Trainerfortbildungen der LearnGalaxy werden virtuelle Live-Räume in hohem Maße sozial verwendet. Die Teilnehmer lernen nicht nur, in virtuellen Live-Räumen zu interagieren, sondern vor allem auch, Interaktion in virtuellen Live-Räumen selbst so zu gestalten, dass soziales Lernen und soziale Kommunikation stattfinden können.

 

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Fragen und Antworten zur Entstehung des LANCELOT-Projekts (Interview)

Von: Dieter Fragner, Unternehmensberater, Existenzgründercoach, in der KfW-Beraterbörse gelisteter Berater

Dr. Ilona Hündgen ist Geschäftsführerin der LearnGalaxy, des ersten Live-Online-Kompetenzzentrums für Live-Online-Training und -Technologie in Europa. Als Erfinderin und Hauptinitiatorin des Live-Online-Forschungsprojekts LANCELOT ist Frau Hündgen die Begründerin der Drittmittel-Bildungsforschung im Live-Online-Bereich in Europa.

Dieter Fragner:
Als ich mir Ihre LearnGalaxy-Websites angesehen habe, ist mir sofort das LANCELOT-Projekt aufgefallen. Zu dessen Entstehung würde ich Ihnen gerne einige Fragen stellen.

Dr. Ilona Hündgen:
Gerne.

Dieter Fragner:
Mit LANCELOT haben Sie, wie Sie sagen, europaweit das erste Projekt dieser Art. Wie sind Sie auf die Idee gekommen, europäische Förderprojekte zu machen und ausgerechnet das LANCELOT-Projekt zu erfinden und zu beantragen?

Dr. Ilona Hündgen:
Das war eigentlich reiner Zufall, auch wenn ich nicht unbedingt an solche Zufälle glaube.
Ich war von einem Bekannten zu dessen „Tag des e-Learning“ in Stuttgart eingeladen.
Der Bekannte hatte zuvor an demselben e-Moderator-Kurs teilgenommen, den ich zuvor evaluiert hatte, daher kannten wir uns.
An diesem „Tag des e-Learning“ kam es zu der folgenschweren ersten Begegnung mit der Frau, mit der zusammen ich das LANCELOT-Projekt in der ersten Entstehungsphase ko-initiiert habe.
Die Frau hatte auf der Veranstaltung meines Bekannten 20 Minuten lang über „Moodle“ gesprochen, dabei war sie mir aufgefallen.
Wir haben uns am Ende der Veranstaltung zufällig an der Tür getroffen, bemerkt, dass wir beide aus München kamen, und die Visitenkarten ausgetauscht.
Irgendwann hatte ich zufällig die Idee, sie anzurufen und in Ismaning zu besuchen, einfach um zu sehen, was sie im Live-Online-Bereich macht.
Die Frau hatte damals in Ismaning ihr Homeoffice.
Ich fuhr ohne konkrete Vorstellung nach Ismaning und war sofort davon fasziniert, dass die Frau ausschließlich live online unterrichtete.
Das hatte ich in dieser Form nie zuvor gesehen; ich kannte bis dahin keine einzige e-Learning-Firma, die NUR Live-Online-Training anbot.

Ich hatte damals sofort die Idee, dass man aus diesem kleinen Unternehmen durch Fördermittel etwas Größeres und Einzigartiges machen konnte.
Das Sprachtraining als solches war nichts Neues, ebenso wenig die Nutzung von Live-Online-Räumen für Unterricht.
Mit einer besonderen Didaktik als Alleinstellungsmerkmal würde dieses Konzept jedoch aus meiner Sicht zu etwas Einzigartigem werden, das auch dann Bestand haben würde, wenn bereits etablierte Sprachtrainigsfirmen nachziehen und Live-Online-Sprachtraining mit ihrer jeweils speziellen Methode anbieten würden.

Ich bot der Frau bzw. späteren Projektpartnerin an, sie diesbezüglich zu beraten und zu versuchen, Fördermittel zu beschaffen.
Ich hatte damals gerade promoviert und suchte neue berufliche Herausforderungen.
Wir vereinbarten, dass wir alle zusätzlichen Einnahmen, die der zukünftigen Projektpartnerin durch meine Tätigkeit entstünden, zu gleichen Anteilen teilen würden.
Da ich anbot, erfolgsorientiert und bis zum Erfolg ohne Honorar zu arbeiten, sagte die Frau sofort zu und war somit meine Partnerin in einem spannenden, neuen Projekt.
Sie hat mich einfach machen lassen, und so nahmen die Sachen ihren Lauf.
Die Projektpartnerin hat zu der Idee von dieser Art der Kooperation und zur Initiierung der gesamten Kooperation gar nichts beigetragen, außer dass sie die besagte Live-Online-Sprachtrainingsfirma hatte.

Ich musste meine Projektpartnerin in den ersten Wochen erst anhand meiner Konzepte und Vorarbeiten überhaupt erst überzeugen, dass das Projekt sinnvoll und zukunftsfähig war.
Erst seitdem alles Grundlegende von mir konzipiert und klar und verständlich dargestellt und von der Nationalagentur Bonn bestätigt worden war, begann meine Projektpartnerin, sich überhaupt dafür zu interessieren.

Dieter Fragner:
Wie sind Sie denn zum Thema „Live-Online-Trainerfortbildung“ gekommen?

Dr. Ilona Hündgen:
Ich begann mit der Fördermittelrecherche und war – auf eigene Initiative hin – einmal pro Woche bei meiner Projektpartnerin in Ismaning, um die erforderlichen Abstimmungen vornehmen zu können.
Auch diesen einen Tag in Ismaning hatte ich jedesmal bis zum Abend fast ausschließlich allein mit Recherchen verbracht.
Ein Hauptproblem bestand damals darin, dass meine damalige Projektpartnerin bis zum Abend ihrem Beruf nachgegangen ist und so gut wie keine Zeit zum Sprechen und zum gemeinsamen Arbeiten hatte.
Nach Feierabend habe ich der Projektpartnerin jedesmal die Ergebnisse meiner Wochenrecherche erläutert und grundlegende Dinge erklärt.

Meine Projektpartnerin war keine Akademikerin und keine Pädagogin. Sie hatte zudem bis dahin nie mit Fördermittelprojekten zu tun.
Es kostete mich viel zusätzliche Kraft und war doppelte Arbeit für mich, die Projektpartnerin über alles zu informieren und mit einzubeziehen.
Aber die Förderung des Unternehmens der Projektpartnerin war schließlich der eigentliche Sinn des Unterfangens: Somit musste die Projektpartnerin zumindest grundlegend auch verstehen, was fachlich gemacht werden sollte.
Insbesondere auch das Didaktik-Thema war der Projektpartnerin weitestgehend fremd. Sie konnte sich anfangs nicht vorstellen, „was im Bereich Didaktik überhaupt erforscht werden“ könne.

Zunächst suchte ich ein geeignetes Fördermittelprogramm.
Das richtige Programm zu finden, ist nicht einfach, denn es gibt Hunderte von Fördermittelprogrammen.
Ich habe anfangs mehrere Wochen lang nur nach einem passenden Förderprogramm gesucht.
Zunächst habe ich mich nach regionalen (bayerischen), dann nach nationalen und zuletzt auch nach europäischen und internationalen Fördermitteln erkundigt.
In der Region (hier bietet z.B. die IHK mehrere Programme an) und im nationalen Bereich (z.B. beim Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie) gibt es Fördermittel, die man als Technologieunternehmen beantragen kann, ohne Projekte durchzuführen.

Im Rahmen der Recherche zeigte sich jedoch, dass für Bildungsunternehmen, die nicht zugleich Technologiefirmen sind, nur Projektförderung infrage kam.
Deshalb habe ich mich gezielt nach nationalen und europäischen Fördermittelprojekten umgesehen.
„Projektförderung“ bedeutete in unserem Fall, dass wir gemeinschaftlich mit anderen (deutschen, europäischen oder internationalen) Partnern ein Projekt durchführen und dafür Fördermittel erhalten würden.
Bei der europäischen Projektförderung fand ich schließlich spezielle Förderprogramme für den Sprachunterricht.

Während dieser ersten Wochen hatte ich so gut wie keine Unterstützung und nutze die wenigen gemeinsamen Stunden dazu, der Projektpartnerin das Erreichte zu erklären und meine Konzepte möglichst gut an das zu fördernde Unternehmen anzupassen.

Dies alles erfolgte vollständig unentgeltlich.

Dieter Fragner:
Wer hat Sie in dieser Zeit finanziert?

Dr. Ilona Hündgen:
Niemand. Ich habe vorinvestiert.
Vereinbart war, dass wir partnerschaftlich arbeiten wollten. Die Projektpartnerin war also nicht meine Auftraggeberin, sondern wir waren vollständig gleichberechtigte, unabhängige Partner in einem Kooperations-Verhältnis.
Wir vereinbarten, dass ich die Konzepte bzw. den Antrag erstellen würde.
Meine Projektpartnerin sollte dann die Produkte, die aus dem Projekt stammen würden, kommerzialisieren.
An der Kommerzialisierung sollte ich entsprechend in gleichem Maße beteiligt werden wie meine Projektpartnerin, ohne dafür später noch etwas tun zu müssen.
Das war, wie ich damals dachte, mein Investment in die Zukunft.
Meinen Teil der vertraglich vereinbarten Leistung habe ich vollständig und erfolgreich erbracht.

Dieter Fragner:
Was haben Sie gemacht, nachdem Sie ein passendes Programm gefunden hatten?

Dr. Ilona Hündgen:
Es gab mehrere Programme für Sprachtraining. Jedoch ging es hierbei zumeist um Sprachaustausch, Sprachenlernen und ähnliche Bereiche.
Nur in einem Programm wurde die Entwicklung von Train-the-Trainer-Programmen, z.B. von Kursen, gefördert.
Dort haben wir dann letztendlich auch teilgenommen.
Es hat mich erneut viel Arbeit gekostet, das Thema so zu konkretisieren, dass zuletzt nur noch ein Programm, nämlich Leonardo da Vinci, infrage kam.
Letztlich hat die Nationalagentur Bonn und später auch die Nationalagentur Wien meine Analyse und schriftliche Anfrage bestätigt.

Dieter Fragner:
Wie sind Sie denn auf die Themen „Trainerausbildung“ und „Live-Online-Training“ gekommen?

Dr. Ilona Hündgen:
Das Thema „Live-Online-Sprachtraining“ lag nahe, weil die besagte Projektpartnerin damals eine kleine Live-Online-Sprachschule mit einem eigenen Live-Online-Trainer-Netzwerk betrieb.
Das Unternehmen der Projektpartnerin war für damalige Verhältnisse sehr innovativ, auch wenn nur einfacher Sprachunterricht, ohne irgendeine spezielle übergeordnete Methodik, in Live-Online-Lernräumen über das Internet durchgeführt wurde. Das machte damals sonst kaum jemand.

Die Idee, eine Trainerfortbildung mit Drittmitteln entwickeln zu lassen, war allein meine Idee.
Ich stamme aus einer Lehrerfamilie, hatte eine Lehreramtsstudium mit anschließendem Referendariat abgeschlossen, war zertifizierte Live-Online-e-Moderatorin und hatte zuvor bereits eine Live-Online-Trainerfortbildung evaluiert.
Ich komme also aus dem Bereich des Live-Trainings (Präsenztraining und Live-Online-Training) und war damals bereits als Live-Online-Expertin bekannt.
Als ich der Projektpartnerin meine Idee der Trainerfortbildung vortrug, zögerte sie zunächst. Sie wollte lieber Trainingsmaterialien für den Sprachunterricht entwickeln lassen.
Dafür gab es jedoch keine Fördermittel.

Letztendlich fand ich heraus, dass gerade ein Train-the-Trainer-Kurs als Live-Online-Training hochinnovativ und mit Abstand das Erfolgversprechendste war, was wir machen konnten.
Zum einen hatte es bis dahin weder in Deutschland noch in Europa jemals ein Live-Online-Bildungsprojekt gegeben.
Zweitens gab es schon gar keine Live-Online-Didaktik mit speziellen Unterichtsmethoden, weder für den Sprachtrainingsbereich noch für einen anderen Bereich.
Einen Trainerfortbildungskurs mit einer solche spezifischen Didaktik zu erstellen, war nun mein Ziel, denn Methodik, Didaktik und professionelle Unterrichtsplanung waren und sind meine Spezialgebiete.

Für guten Unterricht benötigt man gute Unterrichtsmethoden und einen modernen, tragenden Forschungsansatz, den ich mitbrachte und der u.a. auch bereits Grundlage in meine Dissertation „Hypermediakompetenz“ gewesen war.
Hinzu kam, dass ich gut schreiben kann. Jeder hat so seine Schwerpunkte, und das sind eben meine. Ich hatte in und nach meiner Studienzeit etliche universitäre Texte für Familie und Freunde überarbeitet.

Unser Berater bei Nationalen Agentur Wien teilte mir, nebenbei gesagt, später entsprechend im Rahmen der LANCELOT-Kick-Off-Veranstaltung in Wien persönlich mit, dass mein LANCELOT-Antrag der „beste Antrag“ gewesen sei, der „jemals bei der Nationalagentur Wien eingereicht worden“ sei.
Das machte mich natürlich über das Erreichte hinaus stolz, zeigte mir, dass wir auf dem richtigen Weg waren und gab mir anschließend Selbstvertrauen und Motivation für zwei weitere Projektanträge.

Dieter Fragner:
Wie sind Sie damals weiter vorgegangen, nachdem Sie ein geeignetes Förderprogramm und das Projektthema gefunden hatten?

Dr. Ilona Hündgen:
Ich hatte von Beginn an alles Erforderliche im Rahmen von regelmäßigen Telefonaten mit der deutschen Nationalagentur koordiniert.
Meine Ansprechpartnerin bei der Nationalagentur Bonn war damals Frau Engels.
Ich erhielt von Frau Engels wertvolle Unterstützung und die Sicherheit, das wir bei ihr mit der Beantragung an der richtigen Stelle waren.

Auch als kleines Unternehmen wurden wir damals von der Nationalagentur Bonn ermutigt zu forschen und die Dinge in die Hand zu nehmen.
Ich hatte vorher bezweifelt, auf der europäischen Ebene als kleines Unternehmen überhaupt wahrgenommen und unterstützt zu werden.
Diese Befürchtung erwies sich jedoch als vollkommen unbegründet.

Nachdem nur noch zwei Bildungsprogramme infrage kamen, ließ ich mich von den Ausschreibungen des von mir favorisierten Programms leiten.
Grundlegende Informationen, Formulare, Leitfäden und Finanzhandbücher gab es im Internet.

Im Programm „Leonardo da Vinci“ musste man gleich zu Anfang fast alles fertiggestellt haben und sogar die Letters of Intent (= die Absichtserklärungen der stillen, passiven Projektpartner) mit einreichen.
Das war eher ungewöhnlich. Bei viele Programmen ist anfänglich nur eine kurze Projektidee einzureichen.

Nach einiger Zeit konnte ich einen Bekannten von mir, der ein Schüler eines Schülers meines Doktorvaters und damals kurz zuvor Professor an der Universität Wien geworden war, als zukünftigen Projektkoordinator für das LANCELOT-Projekt gewinnen. Dritter Ko-Initiator des LANCELOT-Projekts wurde auf diese Weise die Universität Wien.

Seitdem die Universität Wien die koordinierende Einrichtung werden sollte, war unser Ansprechpartner nicht mehr die Nationalagentur Deutschland, sondern die Nationalagentur Wien.
Auch hier hielt ich die Fäden weiterhin in der Hand und erledigte alle Absprachen mit der Nationalagentur bis wenige Wochen vor Einreichung des finalen Antrags selbst.
Auch die Nationalagentur Wien ermutigte uns jederzeit zu der Einreichung und gab mir über mehrere Wochen hinweg wertvolle Hinweise.

Die Nationalagentur Wien teilte mir jedoch auch gleich beim Erstkontakt mit, dass wir uns nach weiteren Partnern aus unterschiedlichen europäischen Ländern umsehen sollten.
Vom Programm vorgeschrieben waren zwar nur zwei Projektpartner aus zwei Ländern. Mir wurde jedoch mitgeteilt, dass dies für den Antrag mit großer Sicherheit nicht ausreichen würde.

Dieter Fragner:
Wie haben Sie daraufhin die restlichen Partner so schnell gefunden?

Dr. Ilona Hündgen:
Die Projektbeschreibungen und Rollenverteilungen hatte ich gleich zu Beginn fertiggestellt. Nach diesen Vorgaben haben meine Projektpartnerin und ich gemeinsam die restlichen Projektpartner akquiriert.
Ich habe zusätzlich Partner- und Anforderungsprofile erstellt, die wir in europäische Projekt-Datenbanken gestellt haben. Einige Partner haben sich auf diese Weise gemeldet.
Abgesehen von einem Partner habe ich sämtliche deutschsprachigen aktiven und stillen Partner akquiriert. Ich habe auch die Aufgaben sämtlicher Partner, auch die der stillen Partner, festgelegt und in den Projektantrag gebracht.

An dem LANCELOT-Antrag waren alle meine Teile (ich kann hier nur für mich sprechen) extrem aufwendig: die Einordnung in die Programmatik, die Beschreibung der Inhalte und Ziele, die Darlegung des augenblicklichen Forschungsstandes (state of the art) und die Abgrenzung von ähnlichen Projekten, die Entwicklung und Beschreibung der speziellen LANCELOT-Methodik, die Idee der Entwicklung einer europäischen Zertifizierung, die Partnerbeschreibungen, die Arbeitspakete, die Festlegung der Ziele und Aufgaben, die Beschreibung der Aufgaben der Projektleitung, der Evaluation und des Qualitätsmanagements, die Erarbeitung des Zeitplans, die Erarbeitung der Test- und Bewertungsverfahren (Unterrichtsproben im Live-Online-Raum) usw.

Ich konzipierte das Projektkonsortium so, dass das gesamte Projekt so auf mein Projektpartnerin zugeschnitten war, dass meine Projektpartnerin den zu entwickelnden Kurs optimal und möglichst allein europaweit vermarkten konnte.

Interessant ist an dieser Stelle vielleicht noch, dass ich früher einen Freund hatte, der als Informatiker an der RWTH Aachen an Forschungsprojekten teilgenommen und auch selbst ein E-Learning-Projekt koordiniert hatte.
Auf diese Weise wusste ich bereits im voraus gut, welche Probleme in solchen großen, internationalen Projektteams aus Sicht des Projektleiters auftreten können.
Deshalb spielte in meiner Planung das Zusammenspiel von Projektmanagement, Evaluation und Qualitätsmanagement eine besonders wichtige Rolle.
Die bekannten Probleme konnte ich durch entsprechende Planung ausschließen.
Dafür gab es später ganz andere Schwierigkeiten. Aber irgendwelche unvorhergesehenen Dinge passieren ja immer.

Dieter Fragner:
Wie ging die Arbeit am Projektantrag voran, nachdem Sie den Koordinator gefunden und eingesetzt hatten?

Dr. Ilona Hündgen:
Leider war der Professor nach ein paar ersten kurzen Absprachen gleich wieder bis kurz vor Einreichung des „Kleinen Antrags“ in Urlaub.
Auch meine Projektpartnerin war derzeit für längere Zeit in Urlaub, so dass, wie bisher, nahezu alles an mir hängenblieb.
Da ich jedoch bis dahin ohnehin die einzige war, die die Programme kannte und alle wesentlichen Konzepte und Unterlagen entwickelt hatte, machte ich einfach wie bisher weiter.

Eingereicht wurde in einem zweistufigen Verfahren zunächst der sogenannte „kleine Antrag“ im Umfang von ca. 40 Seiten (Erstversion) und zum anderen der „große Antrag“ (ca. 90 Seiten, eingereichte Endversion).
Nachdem die Deadline für den „Kleinen Antrag“ bekannt und relativ nahe war, ging es schnell nur noch darum, so zügig wie möglich alles Erforderliche für die Einreichung fertigzustellen.

Spätestens seit dieser Zeit habe ich kontinuierlich full-time gearbeitet und nichts anderes mehr gemacht.
Insgesamt ca. 9 Monate habe ich mit dem LANCELOT-Projektantrag verbracht.

Nachdem die Nationalagentur Wien den Kleinen Antrag akzeptiert hatte, organisierte ich das Antragsformular für den Großen Antrag und arbeitete daran weiter.
Währenddessen arbeiten meine Projektpartnerin und der dritte Ko-Initiator gemeinsam am Finanzplan.

Zum Schluss haben wir die Einreichung mit vereinten Kräften zeitlich gerade noch so geschafft.

Dieter Fragner:
Sie schreiben, dass Sie den LANCELOT-Projektantrag maßgeblich verfasst haben. Wie ist denn das genau abgelaufen?

Dr. Ilona Hündgen:
Zunächst habe ich eine kleine Projektskizze verfasst, die aber letztendlich nicht gebraucht und entsprechend verworfen und nicht eingereicht wurde.
Dann habe ich alle inhaltlichen, systematischen, aufgaben- und partner-bezogenen Teile des Projektantrags maßgeblich verfasst. Das war unglaublich viel Arbeit, gerade auch zum Schluss hin, als jedes Kapitel perfekt und alles dasein musste.
Der gesamte LANCELOT-Projektantrag hatte 91 Seiten.
Der Koordinator des Projekts hat den Kleinen Antrag und den Großen Antrag jeweils kurz vor der Einreichung einmal durchkorrigiert.
Den Finanzplan haben maßgeblich die beiden anderen Ko-Initiatoren erstellt. Die ersten Budget-Planungen haben wir drei Ko-Initiatoren gemeinsam vorgenommen, aber am Schluss hatte ich mit den Finanzplanungen nichts mehr zu tun.

Dieter Fragner:
Haben denn die übrigen LANCELOT-Projektpartner bei der Erstellung der Arbeitspakete für den Projektantrag geholfen?

Dr. Ilona Hündgen:
Das ist eine gute Frage, denn normalerweise liefern die Projektpartner den Input für ihre spezifischen Arbeitspakete selbst.
Dies war jedoch bei uns nicht der Fall, weil ich alles bereits durchgeplant und beschrieben hatte.
Das hatte den Vorteil, dass alle Ausführungen kompakt geschrieben, einheitlich und in sich schlüssig waren.
Die Partner haben von mir nach der Einreichung den fertigen Antrag in deutscher Sprache zugeschickt bekommen.
Die Deutschsprachigkeit des Projektantrags war für die englischsprachigen Partner ein großes Problem.
Natürlich mussten alle Partner den Antrag kennen, weil im Antrag alles beschrieben ist, was gemacht werden soll.
Irgendwie hat dieses Problem jeder Projektpartner für sich gelöst.

Wenn die Partner am Antrag hätten mitarbeiten sollen, hätten wir dazu den damals bestehenden Projektantrag oder Teilkonzepte ins Englische übersetzen müssen.
Das war jedoch angesichts der knappen Zeit damals nicht möglich gewesen.
Zudem hatte ich das didaktische Konzept, das den Antrag erfolgreich gemacht hat, bereits vollständig im Kopf und zum Teil fertiggestellt. Es musste nur noch schnellstmöglich vollständig in den Antrag hinein.
In einer solchen Situation arbeitet man, zumal wenn Zeitdruck ist, besser allein.

Dieter Fragner:
Da sind Sie aber ganz schön, auch finanziell, in Vorleistung gegangen?

Dr. Ilona Hündgen:
Ja, allerdings. Ich habe das riskiert, weil die Konzept- und Antragserstellung zunächst vollständig in meiner Hand lag.
Da ich wusste, dass ich mein Handwerk kann und ich recherchiert hatte, dass das Thema innovativ war und es bis dahin keine vergleichbaren Forschungsprojekte gegeben hatte, bin ich das Risiko gerne eingegangen.
Ich wusste, dass wir aufgrund der Innovation meiner Projektidee eine gute Chance hatten, dass der Antrag angenommen würde.
Größere Zweifel kamen nur einmal an der Stelle auf, als wir erfuhren, dass es einen Konkurrenzantrag gab.
Ich hatte damals einen Projektpartner erfolgreich für das LANCELOT-Projekt angeworben, der dann jedoch seinerseits wenige Wochen vor der Einreichungs-Deadline in kürzester Zeit ein eigenes Projektteam zusammengestellt und, ebenfalls bei der Nationalagentur Wien, einen Konkurrenzantrag zu einem ähnlichen Thema eingereicht hat.
In dem Konkurrenzantrag ging es zwar nur teilweise um Live-Online-Training, aber wir mussten trotzdem befürchten, dass nur einer der beiden ähnlichen Anträge durchkommen würde.
Zum Glück wurden jedoch schlussendlich von der Nationalagentur beide Projekte genehmigt.

Dieter Fragner:
Wer hat denn den Namen „LANCELOT“ erfunden?

Dr. Ilona Hündgen:
Ich habe zwar in den ersten Wochen so gut wie vollständig allein an der Fördermittelrecherche und an den grundlegenden Konzepten gearbeitet, und es hatte längere Zeit gedauert, meine Projektpartnerin vom Sinn des geplanten Projekts zu überzeugen.
Doch eines Tages, als ich mal wieder in Ismaning war, kam die Projektpartnerin mit möglichen Namen für das Projekt an, die ihr an der Isar eingefallen waren.
Das war aus meiner Sicht der Durchbruch, weil ich nun sicher war, dass sich die Projektpartnerin endlich für das Projekt interessierte.
Der Name „LANCELOT“ war ein wirklich guter Vorschlag. Jedoch wusste meine Projektpartnerin damals nicht, was die beiden Buchstaben „CE“ im Namen „LANCELOT“ bedeuten könnten.
Mir war sofort klar, dass dieser Name optimal war, und dass das „CE“ für „Certified“ stehen würde. Schießlich war die Zertifizierung tragender Bestandteil meines Gesamtkonzepts.
Nachdem ich meiner Projektpartnerin erläutert hatte, dass auch das „CE“ aus den genannten Gründen mehr als passend war, stand der Projektname ohne jede weitere Diskussion fest.
LANCELOT ist jetzt die Abkürzung für „LANguage Learning by CErtified Live Online Teachers“, das passte wunderbar.
Der dritte Ko-Initiator und spätere Koordinator des LANCELOT-Projekts war derzeit noch nicht beteiligt.

Dieter Fragner:
Woher hatten Sie denn die Kompetenzen, einen solchen Projektantrag zu entwickeln?

Dr. Ilona Hündgen:
Ich hatte vor der Promotion als Lotus-Notes- und E-Learning-Beraterin bei Lotus Development/IBM gearbeitet.
Durch meine universitäre Ausbildung im Bereich Pädagogische Psychologie, durch die Referendariatsausbildung, durch Erfahrungen als Evaluatorin von Live-Online-Schulungen hatte ich bereits zahlreiche didaktische Ideen für das E-Learning entwickelt.
Diese Ideen konnte ich aber damals als Angestellte in Unternehmen noch nicht umsetzen. Dies war erst im Rahmen der EU-Projektanträge möglich.
In der Forschung bieten sich Möglichkeiten, Neues zu erschaffen und anschließlich mit den passenden Partnern wirtschaftlich umzusetzen.

Dieter Fragner:
Wie wichtig ist es für Sie herauszustellen, dass Sie mit LANCELOT eines der ersten Live-Online-Bildungsprojekte in Europa miterfunden und ko-initiiert haben?

Dr. Ilona Hündgen:
Strenggenommen bin ich, wie bereits dargestellt, aus meiner Sicht nicht nur die „Miterfinderin“, sondern die alleinige oder zumindest die maßgebliche Erfinderin des LANCELOT-Projekts.
In jedem Fall bin ich jedoch die „maßgebliche Initiatorin / Ko-Initiatorin“ des LANCELOT-Projekts.
Das Referenzschreiben der damaligen Projektpartnerin zur damals bestehenden Kooperation zeigt, dass sowohl die Idee zur Fördermittelrecherche als auch die Projektidee und die Projektkonzeption von mir kamen.
Ich sage das hier nur, weil es später genau hierzu Diskussionen gab.

LANCELOT war nicht nur „eines der ersten“ Bildungsprojekte im Live-Online-Bereich, sondern das erste Live-Online-Bildungsprojekt überhaupt in Europa, und das nicht nur im Sprachtrainingsbereich.
Ich hatte damals den aktuellen Stand der Forschung für den LANCELOT-Projektantrag maßgeblich selbst recherchiert, und das Ergebnis war genau dieses.
Deshalb war der LANCELOT-Projektantrag damals absolut innovativ in der Forschung.
Es gab 2004/2005 kein einziges Fördermittel-Projekt im Live-Online-Bereich, weder in Deutschland noch in Europa.

Als Erfinderin und maßgebliche Verfasserin des LANCELOT-Projektantrags bin ich nun die „Begründerin der europäischen Drittmittelforschung im Live-Online-Bereich“.
Mir geht es aber nicht darum, „erste(r)“ zu sein.
Wichtig ist mir, dass Lern- und Entwicklungspotentiale von Menschen bestmöglich ausgeschöpft werden.
Es war einfach höchste Zeit für des Live-Online-Training.
Man kann mit dem Live-Online-Training mehr Lernende in weniger Zeit erreichen.
Das Live-Online-Training ist die Trainingsform mit dem größten Entwicklungspotential in den nächsten Jahrzehnten.
Kein Unternehmen, das seine Mitarbeiter fortbildet oder selbst Bildung anbietet, wird in Zukunft auf das Live-Online-Training verzichten können.

Dieter Fragner:
Vielen Dank Frau Dr. Hündgen für die Gewährung der Einblicke in die Fördermittelforschung und in die Entstehungsgeschichte des Projekts „LANCELOT“.


Autor:
Dieter Fragner, Unternehmensberater, Existenzgründercoach, in der KfW-Beraterbörse gelisteter Berater

 

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Voraussetzungen und Karrierechancen für Live-Online-TrainerInnen der LearnGalaxy (Interview)

Von: Elena Dohmen, Journalistin

Coaching live-online und Train-the-Trainer-Seminare live-online: Innovative berufliche Fortbildung vom Münchner Unternehmen LearnGalaxy für Europa.

Dr. Ilona Hündgen ist Geschäftsführerin der LearnGalaxy, des ersten Live-Online-Kompetenzzentrums für Live-Online-Training und-Technologie in Europa. Als Erfinderin und Hauptinitiatorin des Live-Online-Forschungsprojekts LANCELOT ist Frau Hündgen die Begründerin der Drittmittel-Bildungsforschung im Live-Online-Bereich in Europa.

Elena Dohmen:
Jetzt habe ich Sie bereits zu einigen Themen rund um das Live-Online-Themen befragt. Mich würde aber trotzdem speziell noch einige Aspekte interessieren, die Ihr Angebot, Karrieremöglichkeiten für LearnGalaxy-Trainer und die gesamte Trainingsorganisation betreffen.

Dr. Ilona Hündgen:
Gerne, fragen Sie einfach.

Elena Dohmen:
Sie bieten Kurse an, in denen Sie Präsenztrainer zu Live-Online-Trainern fortbilden. Was ist das Besondere an diesen Fortbildungen?

Dr. Ilona Hündgen:
Es gibt zahlreiche Besonderheiten, die unsere Kurse hinsichtlich einzelner Faktoren und auch in der Kombination der Faktoren zu etwas vollständig Neuartigem machen. Hier sind z.B. die spezifischen Inhalte und Methoden, die Kursdauer, Inhalte und Methodik des Selbststudiums, Supervision sowie die hohe Praxisrelevanz zu nennen. In alle unsere Kurse sind auch Erfahrungen, Methoden und Standards aus unserem europäischen Fördermittel-Projekt LANCELOT mit eingeflossen.

Elena Dohmen:
Erhalten Ihre angehenden Trainer, insbesondere diejenigen, die sich anschließend mit dem Live-Online-Training selbständig machen wollen, in Ihren Kursen auch Coaching zum Persönlichkeitscoaching, zum Angstabbau, zur Blockadenlösung usw.? Ich könnte mir vorstellen, dass einige Existenzgründer noch unsicher sind, ob sie sich überhaupt selbständig machen möchten und können, so dass sie vielleicht Dinge zunächst nur zögerlich in Angriff nehmen, noch kein ausreichendes Selbstvertrauen haben und vieles mehr.

Dr. Ilona Hündgen:
Was Sie genannt haben, ist Gegenstand unserer Coachings, nicht der Trainerfortbildungen. Das würde die Live-Online-Trainerfortbildungen überlasten. In den Trainerfortbildungen wird hauptsächlich gelernt, wie man professionell Unterricht plant und durchführt, und nur am Rande, wie man sich mit dem Live-Online-Training selbständig machen kann.

Für Existenzgründer hingegen gibt es speziell das Gründercoaching. Wenn sich jemand bereits zur Live-Online-Trainerin / zum Live-Online-Trainer qualifiziert hat und sich nun damit selbständing machen möchte, könnte derjenige das Existenzgründercoaching besuchen.

Sollte sich im Vorfeld oder während des Gründercoachings herausstellen, dass ein Gründer persönliche Probleme hat, die ihn daran hindern, vorhandene unternehmerische Fähigkeiten zu leben, werden wir dieser Gründerin / diesem Gründer nahelegen, sich einige Zeit durch persönliches Coaching fördern zu lassen, bis die spezifischen Blockaden abgebaut sind. Dies würde die Möglichkeiten des regulären Gründercoachings überschreiten.

Elena Dohmen:
Was machen Sie, wenn jemand am Existenzgründercoaching teilnehmen möchte, der aus Ihrer Sicht bzw. aus Sicht Ihrer Coaches keine hinreichenden unternehmerischen Qualitäten besitzt?

Dr. Ilona Hündgen:
Kompetenzen einer anderen Person zu beurteilen, ist generell eine sehr schwierige und verantwortungsvolle Angelegenheit. Eine der größten Gefahren sehe ich darin, dass man jemandem vorschnell abrät, der später vielleicht sogar erfolgreich geworden wäre.
Dies kann für die Betroffenen überall dort, wo mit Abschlüssen und Noten über Lebenschancen von Menschen entschieden wird, daramatische Konsequenzen für den weiteren Verlauf des Lebens haben.
Dies ist bei uns jedoch zum Glück nicht der Fall, denn bei uns entscheidet jederzeit allein der Kunde über seinen Umgang mit unseren Hinweisen und über seine Teilnahme an unseren Bildungsangeboten. Unsere Coaches sind jederzeit nur unterstützend tätig.

Nun ganz konkret zu Ihrer Frage: Es gibt Menschen, die unternehmerische Qualitäten haben, aber diesbezüglich unsicher sind. Bei diesen Menschen ist der berufliche Erfolg nur eine Frage der Zeit und der Beharrlichkeit. Zudem spielen natürlich immer auch äußere Faktoren und das erforderliche Quentchen Glück eine Rolle.
Das andere Extrem sind diejenigen, die ihre eigenen Qualitäten vollständig überschätzen. In diesem Fall ist zu prüfen, ob deren Fähigkeiten trotz oder gerade angesichts der unrealistischen Selbsteinschätzung ausreichen.

Ein „guter Live-Online-Trainer“ sollte seine eigenen Kompetenzen und die seiner Kursteilnehmer jederzeit realistisch einschätzen können.
Beim Training geht es auch nicht um Selbstdarstellung, sondern auschließlich um die Förderung der Lernenden.

Kompetenzen anderer Menschen angemessen zu beurteilen, stellt für jeden Trainer und für jeden Coach eine besondere Herausforderung dar.
Die ersten Stunden des Existenzgründer-Coachings dienen deshalb auch mit dazu, das für eine Selbständigkeit oder Unternehmertum vorhandene Potential eines Gründers zu beurteilen und dem Existenzgründer dann die entsprechende Beurteilung möglichst früh explizit mitzuteilen.
In den Trainerfortbildungen ist dies hingegen nur von geringer Bedeutung, weil hier das Ziel nicht bei jedem Teilnehmer die berufliche Selbständigkeit ist.
Wer jedoch in unseren Trainerfortbildungen nach seinem Potiential zur beruflichen Selbständigkeit fragt, erhält selbstverständlich auch hierzu einen Hinweis.

Und natürlich können alle unsere Bildungsangebote (unter Beachtung der Eingangsvoraussetzungen) auch dann wahrgenommen werden, wenn jemand keine speziellen beruflichen Ambitionen, sondern nur reines Interesse hat.
Wir würden niemals jemandem davon abraten, einfach dazuzulernen und sich in Bereichen zu qualifizieren, an denen er Spaß hat.
Man weiß nie, wofür man eine erworbene Qualifizierung irgendwann dann doch noch brauchen kann. Hier spreche ich aus eigener Erfahrung.

Elena Dohmen:
Kann man denn Ihre Trainerfortbildungen und Coaching auch zusammen buchen bzw. besuchen?

Dr. Ilona Hündgen:
Selbstverständlich. Training und Coaching lassen sich gut kombinieren, zumal die Coaching-Termine flexibel vereinbart werden können. Und auch in den Trainerfortbildungen kann jeder innerhalb des gegebenen Zeitrahmens sein eigenes Lerntempo und eigene Schwerpunkte wählen.

Elena Dohmen:
Führen Sie die Trainerfortbildungen selbst durch, oder setzen Sie hierfür Dozenten ein?

Dr. Ilona Hündgen:
Jeder Dozent kann nur wenige Kurse in demselben Zeitraum betreuen. Dies liegt daran, dass unsere Kurse außerordentlich betreuungsintensiv sind. Das betrifft die Bewertung der Ergebnisse des Selbststudiums ebenso wie z.B. das betreute Selbststudium.
Zweitens muss für den Fall der Verhinderung eines Trainers immer sofort qualifiziertes Ersatzpersonal verfügbar sein.
Drittens bieten wir unsere Veranstaltungen international an, so dass mittelfristig etliche Kurse parallel laufen werden.

Dies geht nur mit einem eigenen Netzwerk gut ausgebildeter DozentInnen bzw. Live-Online-TrainerInnen und Live-Online-AusbilderInnen, die unsere eigenen Trainerfortbildungen bereits erfolgreich durchlaufen haben.

Elena Dohmen:
Kann man denn als Dozent bei Ihnen Karriere machen?

Dr. Ilona Hündgen:
Aber sicher. Für qualifizierte Live-Online-TrainerInnen und Live-Online-AusbilderInnen gibt es generell hervorragende Chancen auf dem Arbeitsmarkt, und die Zukunftsaussichten sind sehr gut.

Das „Live-Online-Training“ hat das mit Abstand größte Wachstumspotential im Bildungssektor und ist DIE Lernform der Zukunft.
Es wird lange dauern, bis der Bedarf an qualifizierten Live-Online-TrainerInnen gedeckt ist.

Das beste ist, jetzt sofort anzufangen und mit der neuen Branche des „Live-Online-Trainings“ mitzuwachsen.

Die LearnGalaxy bietet besonders gute Karrierechancen, weil zahlreiche Live-Online-TrainerInnen für die Durchführung unserer Trainerfortbildungen und für die Ausbilderkurse gesucht werden.
Die LearnGalaxy ist international tätig und, wie die gesamte Live-Online-Trainingsbranche, im Aufbau.

Wer jetzt einsteigt, hat gute Chancen, demnächst verantwortliche und internationale Tätigkeiten in unserem Unternehmen wahrzunehmen.

Elena Dohmen:
Wie kann man denn bei Ihnen am besten einsteigen? Stellen Sie auch Trainer fest ein?

Dr. Ilona Hündgen:
Wir arbeiten bisher nur mit selbständigen Live-Online-TrainerInnen zusammen, weil wir auf diese Weise flexibler auf die Nachfrage und auf die jeweils geforderten Qualifikationen eingehen können. Für die TrainerInnen ist das von Vorteil, weil sie in ihrer Tätigkeit nicht nur an unser Unternehmen gebunden sind.
Unter bestimmten Voraussetzungen kämen jedoch auch Festanstellungen durchaus infrage.

Elena Dohmen:
Welche Voraussetzungen muss man mitbringen, um bei Ihnen Dozent bzw. Trainer zu werden?

Dr. Ilona Hündgen:
Die wichtigste Voraussetzung ist die fachliche pädagogische Qualifikation. Unsere TrainerInnen sollten idealerweise Pädagogen mit einem angeschlossenen Pädagogikstudium und Referendariatsausbildung sein, die nach der Ausbildung einige Jahre lang in Schule und Wirtschaft unterrichtet haben. Sie sollten zudem technikliebend oder aber zumindest nicht technikfeindlich sein.
Da Menschen mit diesem Qualifikationsprofil nicht leicht und nicht häufig zu finden sind, besteht die Möglichkeit, sich in unseren Kursen entsprechend nachzuqualifizieren.

Hinzu kommen einige Fähigkeiten, die eine gute Trainerin / einen guten Trainer ausmachen, aber typischerweise nicht Gegenstand der Ausbildung sind. Gute TrainerInnen müssen fachlich exzellent, aber auch mitreißend und menschlich integer sein.

Elena Dohmen:
Welche Karrieremöglichkeiten bieten sich denn Trainern, die von der Learngalaxy fortgebildet wurden, in Unternehmen und auf dem freien Markt?

Dr. Ilona Hündgen:
Live-Online-TrainerInnen haben hervorragende berufliche Chancen, sowohl in Anstellung als auch als Selbständige.

Zum einen besteht ein großer Bedarf an Live-Online-TrainerInnen, denn das Interesse der Unternehmen am Live-Online-Training steigt kontinuierlich, während die Anzahl ausgebildeter Live-Online-TrainerInnen noch immer gering ist.
Zum anderen ist das Geschäftspotential beim Live-Online-Training riesig.

Wer sich jetzt fortbildert oder umschult, ist ganz vorne mit dabei.

Elena Dohmen:
So mitreißend wie dieses Gespräch, Frau Dr. Hündgen, ich danke Ihnen sehr.


Autorin: Elena Dohmen, Journalistin
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Live-Online-Training LearnGalaxy München: Möglichkeiten der Live-Online-Trainerfortbildung in Russland (Interview)

Von: Elena Dohmen, Journalistin

Neue Perspektiven beim länderübergreifenden Bildungstransfer durch Live-Online Training / Live-Online-Trainerfortbildung.

Dr. Ilona Hündgen ist Geschäftsführerin der LearnGalaxy, des ersten Live-Online-Kompetenzzentrums für Live-Online-Training und-Technologie in Europa. Als Erfinderin und Hauptinitiatorin des Live-Online-Forschungsprojekts LANCELOT ist Frau Hündgen die Begründerin der Drittmittel-Bildungsforschung im Live-Online-Bereich in Europa.

Elena Dohmen:
Frau Hündgen, Sie bieten in der LearnGalaxy Live-Online-Trainerfortbildungen an. Wollen Sie Ihr Bildungsangebot auch nach Russland exportieren? Mich interessiert das ganz besonders, weil ich in Russland geboren und Russin bin.

Dr. Ilona Hündgen:
Im Augenblick bieten wir Live-Online-Kurse weltweit in deutscher Sprache an. Im nächsten Schritt werden wir auch mit englischen Live-Online-Kursen weltweit vertreten sein. Russland ist für uns ein sehr interessanter Markt für die Zukunft.

Elena Dohmen:
Russland ist in einigen Forschungsbereichen, z.B. in den Neurowissenschaften, in der Mathematik und in der Kernphysik, weltweit führend. Welche Rolle könnte hier die Live-Online-Trainerfortbildung spielen?

Dr. Ilona Hündgen:
Wenn russische Unternehmen PräsenztrainerInnen zu Live-Online-TrainerInnen ausbilden lassen würden, könnten diese Unternehmen Bildung in ihren Spezialgebieten noch effizienter nach Europa exportieren. Russland würde vom Bildungsexport und Europa würde vom eingekauften Know-How sehr profitieren.

Elena Dohmen:
Bieten Sie in Ihren Kursen Spezialisten z.B. an, einen eigenen Live-Online-Kurs zu entwickeln, oder wie kann ich mir das vorstellen?

Dr. Ilona Hündgen:
Wir unterstützen alle TeilnehmerInnen unserer Live-Online-Trainerfortbildungen darin, einen eigenen Kurs zu entwickeln, den sie nach Ende unserer Trainerfortbildung sofort selbst eigenen Kunden aus dem In- und Ausland anbieten können. Dies ist ein wichtiger Bestandteil unseres Fortgeschrittenenkurses LOT 3000.

Elena Dohmen:
Es dürfte augenblicklich aufgrund der politischen Situation in Russland schwierig sein, in Russland für den russischen Markt Live-Online-Trainer auszubilden. Ich könnte mir jedoch vorstellen, dass Russland in den Forschungsbereichen und Branchen, in denen es NICHT führend ist, davon profitieren könnte, wenn Bildung mit Hilfe des Live-Online-Trainings nach Russland importiert wird. Könnten Ihre Live-Online-Trainerausbildungen auch dabei relevant sein?

Dr. Ilona Hündgen:
Russland könnte mit Hilfe des Live-Online-Trainings leichter Bildung, z.B. aus Europa, importieren. Voraussetzung hierfür ist, dass es in Europa hinreichend viele exzellent ausgebildete Live-Online-Trainer gibt, die Live-Online-Trainings, z.B. auch in der Spitzenforschung, kompetent durchführen können. Auch dies würde Europa (in diesem Szenario als Bildungsexporteur) UND Russland nützen.

Elena Dohmen:
Ich könnte mir vorstellen, dass Live-Online-Trainerausbildungen für russische Teilnehmer nur dann sinnvoll sind, wenn sie in russischer Sprache stattfinden. Diejenigen Russen, die so gut Englisch sprechen, dass sie an einem englischsprachigen Live-Online-Training teilnehmen könnten, haben zumeist im Ausland studiert und halten sich oft nicht in Russland auf. Wie sehen Sie das?

Dr. Ilona Hündgen:
Ich stimme dem uneingeschränkt zu. Aber in russischen Unternehmen gibt es eine Vielzahl von Menschen, die perfekt Englisch kommunizieren und in Russland leben und arbeiten. Diese kommen für uns als potentielle Kunden für die englischsprachige Trainerausbildung durchaus infrage.

Elena Dohmen:
In Russland ist der Zertifizierungsdrang nicht so hoch wie z.B. in Deutschland, aber Qualität zählt in vergleichbarer Weise. Bieten Sie in Ihrer Trainerfortbildung eine besondere Methodik an? Inwiefern könnte der russische Markt davon profitieren?

Dr. Ilona Hündgen:
Grundpfeiler unserer Trainerausbildungen sind Methodik, Didaktik, Unterrichtsplanung, Technik des Live-Online-Raums und interkulturelle Kompetenz. Auf Unterrichtsplanung und umfangreiche Unterrichtspraxis wird bei uns ebensoviel Wert gelegt wie z.B. in der konventionellen Lehrerausbildung. Zudem sind wichtige Elemente des europäischen Fördermittel-Projekts LANCELOT integriert. Den Projektantrag für LANCELOT hatte ich damals selbst maßgeblich entwickelt, weil ich damit eine spezielle, neuartige Methodik für die Traineraus- und Weiterbildung im Live-Online-Raum nach europäischen Standards schaffen wollte. Dies ist uns mit LANCELOT auch gelungen.

Elena Dohmen:
Was macht Sie so sicher, dass Ihre Trainerfortbildungen auch für den russischen Markt geeignet sind?

Dr. Ilona Hündgen:
Unsere Trainerfortbildungen sind so konzipiert, dass allgemeine menschliche Grundprinzipien des Lernens und Unterrichtens berücksichtigt sind. Das Gehirn funktioniert bei allen Menschen in seinen elementaren Funktionen in derselben Weise. Auch der Mechanismus des Lernens als solcher ist nicht kulturspezifisch, sondern bei allen Menschen gleich. Somit sollten unsere Trainerfortbildungen in allen Ländern und Kulturen gleichermaßen funktionieren.

Elena Dohmen:
Ihre Kurse sind also nicht „typisch europäisch“?

Dr. Ilona Hündgen:
Wir verstehen uns zwar als ein europäisches Unternehmen, das in Deutschland ansässig ist. Somit bietet es sich an, dass wir uns in erster Linie an den deutschen und europäischen Forschungsprogrammen orientieren. Aber was wir entwickeln, sind professionelle Bildungsprogramme, die kulturunspezifisch sind. Unser Ziel ist Bildung für jedermann.

Elena Dohmen:
Vielen Dank, Frau Dr. Hündgen, für dieses spannende Gespräch.


Autorin: Elena Dohmen, Journalistin
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Über Geisteswissenschaften, Lehrämter und Computerberufe (Interview)

Von: Elena Dohmen, Journalistin

Neue Wege,  ungewöhnliche Erfahrungen, veränderte Perspektiven. Warum es sich auch heutzutage lohnt, geisteswissenschaftliche Fächer zu studieren.

Dr. Ilona Hündgen ist Geschäftsführerin der LearnGalaxy, des ersten Live-Online-Kompetenzzentrums für Live-Online-Training und-Technologie in Europa. Als Erfinderin und Hauptinitiatorin des Live-Online-Forschungsprojekts LANCELOT ist Frau Hündgen die Begründerin der Drittmittel-Bildungsforschung im Live-Online-Bereich in Europa.

Elena Dohmen:
Sie haben geisteswissenschaftliche Fächer (Deutsch, Latein, Pädagogik, Philosophie) auf Lehramt studiert. Wie beurteilen Sie diese Studienwahl rückblickend?

Dr. Ilona Hündgen:
Schon klar, dass sich mancher über diese Fächer wundert, weil man damit oftmals nur schwer Geld verdienen kann, wenn man nicht gerade Lehrer oder Professor wird.
Da muss man dann später irgendwie durch.

Man kann und sollte aber nicht immer ausschließlich ans Geld-Verdienen denken, es gibt auch andere wichtige Dinge.
Was man dabei lernt, ist außergewöhnlich, das nimmt einem später niemand mehr weg.
Das ist wie eine Auszeit, in der man ausprobieren kann, was man wirklich möchte.

Elena Dohmen:
Was haben Sie denn nach dem Studium erlebt?

Dr. Ilona Hündgen:
Ich hatte Glück, weil ich während des Studiums ein wenig in Computerfirmen gearbeitet hatte und auch privat einiges mit Computern zu tun hatte.
Das machte es möglich, dass ich nach dem 1. und 2. Staatsexamen übergangslos in die Computerbranche wechseln konnte.

Dort wurde ich eine Zeitlang als „Germanistin“ und „Quereinsteigerin“ gehandelt, und das war ich als IT-Technikerin ja auch.
Das änderte sich aber mit der Zeit und mit jedem weiteren IT-Zertifikat ganz von selbst.
Inzwischen wundern sich manche, dass ich „damals so etwas“ studiert hatte.
Zu dem, was wir in der LearnGalaxy machen, waren das geisteswissenschaftliche Studium (insbesondere das Pädagogikstudium) und die Lehrerausbildung dann aber wieder eine notwendige Voraussetzung.
So schnell können sich die Dinge ändern.

Elena Dohmen:
Eigentlich waren die Fächer Deutsch und Latein doch „sicher“, denn Sie wollten ja ursprünglich Lehrerin werden.

Dr. Ilona Hündgen:
Das stimmt, aber aus heutiger Sicht war die Fächerwahl damals trotzdem einigermaßen mutig.
Zumindest wenn man in Erwägung zieht, dass man aus irgendwelchen Gründen dann möglicherweise doch nicht Lehrer werden kann oder möchte.
Als ich damals mit dem Referendariat fertig war, wurde z.B. aufgrund der derzeit in Nordrhein-Westfalen herrschenden Lehrerschwemme niemand eingestellt.
Andererseits kommt es in der heutigen Zeit oft vor, dass man das, was man gelernt hat, später im Beruf nicht brauchen kann.
Das Wichtigste ist deshalb, dass man überhaupt ein abgeschlossenes Studium oder eine möglichst gute sonstige Qualifikation hat.

Vielleicht ist es Zufall, dass ich heutzutage alles brauchen kann, was ich jemals gemacht habe.

Ich kann jedenfalls nur jeden ermutigen, das Risiko einzugehen, auch mal Dinge für sich selbst zu tun, und sich nicht ausschließlich daran zu orientieren, was gerade gefragt ist.
Nur so findet man seine wirklichen Talente und Interessen, kann diese später in den Beruf mit einbringen und Neues schaffen.

Elena Dohmen:
Vielen Dank für dieses Gespräch.


Autorin:
Elena Dohmen, Journalistin
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